Die Hochvolttechnik in Elektro-KFZ ist eine wesentliche Komponente der Antriebsstränge. Die in den Batterien gespeicherte Energie an den Elektro-motor weitergeleitet. Dies ermöglicht es dem Fahrzeug, mit hoher Effizienz und Leistung zu fahren. Die Hochvolttechnik in Elektro-KFZ stellt jedoch auch eine potenzielle Gefahr für die Insassen und die Techniker dar, die an den Fahrzeugen arbeiten.
In Zukunft wird sich voraussichtlich die Spannungshöhe der Energiespeicher in Hybrid- und Elektrofahrzeugen etwa verdoppeln. Heute werden bereits bei einigen Nutzfahrzeugen Technologien mit Betriebsspannungen bis zu 1.000 V eingesetzt. Jedoch gelten Spannungswerte unterhalb von 60 V Gleichspannung (DC) und 30 V Wechselspannung (AC) als unbedenklich in Bezug auf eine elektrische Gefährdung der menschlichen Gesundheit oder des Lebens. Da die Spannungen, die in den Hochvoltsystemen von Elektrofahrzeugen genutzt werden, weit oberhalb dieser Unbedenklichkeitsgrenzen liegen, wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Gefährdungsanalysen durchgeführt. Die EU hat daher Richtlinien erlassen, die die Hersteller verpflichten, Betriebs- und Arbeitsanweisungen herauszugeben, um Gefährdungen durch elektrische Energie bei der Nutzung, Herstellung, Entwicklung, Wartung und Instandsetzung von Hochvoltsystemen weitestgehend auszuschließen. Dies soll sicherstellen, dass ein akzeptables Restrisiko besteht, das annähernd vergleichbar mit dem Risiko bei der Benutzung eines intakten Haushaltsgeräts ist.
Aus diesem Grund gibt es umfangreiche Sicherheitsvorschriften, die von den Herstellern und Serviceanbietern befolgt werden müssen, um sicherzustellen, dass sowohl während des Betriebs als auch bei der Wartung und Reparatur des Fahrzeugs alle notwendigen Schutzmaßnahmen getroffen werden. Zu diesen Sicherheitsmaßnahmen gehören beispielsweise die Kennzeichnung von Hochvoltkomponenten, die Verwendung von speziellen Werkzeugen und Schutzausrüstungen sowie die Schulung von Technikern und Rettungskräften im Umgang mit Hochvolttechnik. Insgesamt ist die Hochvolttechnik in Elektro-KFZ ein wichtiger Bestandteil der Elektromobilität und stellt keine unüberwindbare Hürde dar, solange alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.
Die Gefahr bei der Verwendung von Hochvoltsystemen in Elektrofahrzeugen ergibt sich hauptsächlich aus der Möglichkeit der Körperdurchströmung, die durch den Kontakt mit Hochvolt-Komponenten oder -Leitungen entstehen kann. Ein weiteres Risiko besteht in der Möglichkeit von Lichtbögen, die bei einem Kurzschluss oder einer Beschädigung der Hochvolt-Komponenten auftreten können.
Neben diesen direkten Gefahren können auch elektromagnetische Störungen und statische Elektrizität potenzielle Gefährdungen darstellen. Darüber hinaus können unsachgemäße elektrotechnische Arbeiten am Fahrzeug durch nicht ausreichend qualifiziertes Personal sowie technische Mängel am Fahrzeug zu weiteren vermeidbaren Gefährdungen führen. Daher ist es wichtig, dass Fahrzeughersteller und Serviceanbieter spezielle Schulungen für Mitarbeiter bereitstellen, um sicherzustellen, dass diese alle notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten haben, um sicher mit Hochvoltsystemen umzugehen. Außerdem müssen klare Betriebs- und Sicherheitsanweisungen für die Nutzung, Wartung und Reparatur von Hochvoltsystemen erstellt werden, um das Risiko von Unfällen zu minimieren.
Die Hochvolt-Batterie ist eine zentrale Komponente von Elektrofahrzeugen und speichert die Energie, die vom Motor zur Fortbewegung des Fahrzeugs benötigt wird. Die Batterie besteht aus mehreren Zellen, die in Serie geschaltet sind und eine Gesamtspannung von mehreren hundert Volt aufweisen können. Der Wartungs-/Servicestecker und die neueren Serviceschalter unterbrechen den Stromkreis zwischen den Modulen der Hochvolt-Batterie. Dadurch wird das gesamte Hochvoltsystem stromlos geschaltet, was es ermöglicht, sicher an der Hochvolt-Batterie zu arbeiten, ohne einer potenziell gefährlichen Spannung ausgesetzt zu sein. Die Trennung des Stromkreises erfolgt durch das Unterbrechen des Steuerstroms zu den Schützen in der Hochvoltbatterie, so dass keine Spannung an den äußeren Batterieanschlüssen anliegt. Dies ist ein wichtiger Sicherheitsmechanismus, der bei der Wartung und Reparatur von Hochvolt-Batterien und Hochvolt-Systemen unbedingt erforderlich ist, um das Risiko von Unfällen und Verletzungen zu minimieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Umgang mit der Hochvolt-Batterie und den HV-Servicesteckern besonderes Wissen und Erfahrung erfordert, da die hohen Spannungen und Ströme eine potenzielle Gefahr darstellen. Die Batterie und die HV-Servicestecker müssen auch gemäß den vom Hersteller festgelegten Wartungs- und Sicherheitsanweisungen regelmäßig überprüft werden, um sicher-zustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren und keine potenziellen Gefahren darstellen. Insgesamt ist die Wartung und Reparatur von Hochvolt-Batterien und HV-Servicesteckern ein wichtiger Aspekt der Elektromobilität, der eine besondere Aufmerksamkeit erfordert, um das Risiko von Unfällen und Schäden zu minimieren.
Hochvolt-Kabel und -Leitungen im Hochvolt-Kabelbaum müssen gemäß internationaler Normen eine orangefarbene Ummantelung haben. Dies dient dazu, sie von anderen Kabeln und Leitungen im Fahrzeug zu unterscheiden und Technikern und Rettungskräften eindeutig anzuzeigen, dass es sich um Hochvolt-Komponenten handelt, die potenziell gefährlich sein können. Die orangefarbene Ummantelung ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor, der es ermöglicht, sicher mit Hochvolt-Kabeln und -Leitungen umzugehen.